Durchatmen
Coaching-Gespräche als entlastende und ausrichtende Begleitung in Phasen der Unklarheit
Mein erster Blogbeitrag. Es ist soweit.
Die Idee einer Freundin, einen Blog zu beginnen, habe ich engagiert aufgenommen. Das Schreiben war schließlich immer wieder Thema in meinem Leben.
Und jetzt? In diesem Moment, in dem es nun ums Schreiben geht, taucht ein altbekanntes Gefühl in mir auf, mit folgender Übersetzung:
Bist Du Dir wirklich sicher?!… (…dass Du auch wirklich Wichtiges zu schreiben hast? Dass Du auch gut genug darin bist? Dass Du Dich nicht selbst bloßstellst damit? Dass Du Dich dabei nicht übernimmst?).
WAS IST DIE FOLGE?
Ebenfalls ein Klassiker: Ich mach doch lieber etwas anderes, weiche aus, lese vorher noch schnell andere („wirklich gute“) Blogs durch, so dass dann der erste Beitrag in meinem Kopf zu diesem RIESEN DING wird. So groß, dass ich mich hastig dazu entscheide, einen meiner Pressetexte in einen Blog umzumodeln.
Ergebnis: miserabel, unbefriedigend, inklusive Selbstgeißelung: Hab’s Dir ja gleich gesagt!
In einem Telefonat mit einem wegbegleitenden Kollegen (Danke, Christian), wurde mir dieser Autopilot-Ablauf wieder mal bewusst. Durch das Gespräch mit ihm, durch sein Spiegeln und durch seine aufrichtige, klare und wertschätzende Rückmeldung über seine Wahrnehmungen konnte ich das, was in dem Moment gerade ablief, klar erkennen.
Jedoch nicht dadurch, dass er mir mitteilte, was falsch läuft, ich anders machen muss oder mehr tun sollte. Ich wurde mir bewusst, indem ich durch das Gespräch mit ihm den Automatismus meiner Gedanken, Bewertungen und Gefühle selbst wahrnehmen, erkennen und dann auch sein lassen konnte.
Ohne es zu beabsichtigen hat Christian während des Telefonats mich wie ein Coach begleitet – genauso so, wie ich es als systemische Coach in meinem Beruf mache und auch öfter schon für mich in Anspruch genommen habe: Menschen zu begleiten, an ihre Ressourcen und ihr „Wissen“ anzuknüpfen, damit diese darauf aufbauend ihren eigenen Weg weiter gehen können.
ERKENNEN WAS ABLÄUFT. AUSSICHT AUF EINEN NÄCHSTEN SCHRITT. DURCHATMEN.
Gerade in Lebenssituationen (und unser Beruf ist ein wesentlicher Teil des Lebens) in denen es eng ist, Druck von außen zu nimmt, Entwicklungen unberechenbar sind, die gewohnte (Sicherheits-) Struktur wegbricht, ein Gefühl von Ausweglosigkeit sich ausbreitet – gerade dann kann ein (Coaching-) Gespräch mit einem Menschen, der außerhalb meiner Alltags-Bewegungskreise steht, eine echte Entlastung sein. Coaches, die aus ihrer Profession, Kompetenz und inneren Haltung heraus ihrer Klientin, ihrem Klienten ein Durchatmen ermöglichen.
Wodurch?
Durch das Entdecken von ungünstigen Mustern (Gedanken, Gefühlen, Vorstellungen, Verhalten), durch das Ausleuchten „innerer Ecken“, durch das wertschätzende Hinführen zum Selbst-Erkennen mit dem gleichzeitigen Ziel, Veränderung zu initiieren. Der nächste Schritt ist nicht die sofortige Lösung aller Probleme, aber er ermöglicht sie in weiterer Folge.
Das Weitergehen ist ein Probieren, ein Sich-Stellen, ein Verlassen der persönlichen Komfortzone. Ins TUN kommen: Entlastung, Durchatmen.
Das ist der Anspruch, den ich aus Überzeugung und Erfahrung an mich stelle: in meiner Arbeit als ISO-zertifizierte Coach sowie für mich und mein Leben.